Wintergärten gehören zu den wunderbarsten Innovationen der Architektur. Kein Wunder, dass sich viele Menschen nach einem eigenen Wintergarten sehnen. Damit dieser Traum Wirklichkeit werden kann, ist eine gute Planung vorausgesetzt. Bevor es an die Bauplanung geht, lohnen sich Überlegungen zur späteren Verwendung des Wintergartens. Wird keine ganzjährige Nutzung benötigt, kann ein Kaltwintergarten die optimale Lösung sein.
Was ist ein Kaltwintergarten? Im Wintergartenbau unterscheidet man drei Grundtypen: Den warmen Wintergarten, im Winter voll beheizt, den mittelwarmen Wintergarten, etwas beheizt, und schließlich den kalten Wintergarten, zwar frostfrei gehalten, in der Regel jedoch unbeheizt.
Der Vorteil eines kalten Wintergartens liegt eindeutig auf der Kostenseite. Vom Bau bis zur Wartung der preisgünstigste Typus unter den Wintergärten, es fallen auch kaum laufenden Kosten an, da er üblicherweise nicht beheizt wird. Durch eine Raumtemperatur von maximal +12° C ist er in der kalten Jahreszeit nur eingeschränkt bewohnbar und eher als Refugium für frostempfindliche Pflanzen gedacht. Für tropische Gewächse, die konstant höhere Temperaturen brauchen, ist er hingegen nicht geeignet.
Im Sommer kann der kalte Wintergarten, manchmal auch Gartenzimmer genannt, uneingeschränkt bewohnt werden. Bei entsprechender Beschattung mit Rollos wird er an heißen Sommertagen zu einer erholsamen Wellnessoase. An kühlen Sommertagen und -abenden kann man das Gefühl, im eigenen Garten zu leben, dennoch ungetrübt genießen.
Kaltwintergärten werden meist als sogenannte Anlehnwintergärten, als Anbau an ein Wohnhaus, realisiert. Aufgrund der unterschiedlichen Regelungen in den einzelnen Wohngebieten sollte man bei der zuständigen Baubehörde erfragen, ob möglicherweise eine Baugenehmigung erforderlich ist.
Die Wahl der Baumaterialien hängt sowohl von der Vorliebe als auch vom Geldbeutel ab. Die günstigste Variante ist eine pflegeleichte Kunststoff-Konstruktion. Aufgrund seiner geringen Stabilität und seiner Neigung zu Brüchigkeit eignet sich Kunststoff allerdings nur für kleinere Bauprojekte. Holz, als Baumaterial, ist nicht nur nachhaltig, sondern auch im Preis erschwinglich. Es bietet neben hoher Stabilität auch gute Wärmedämmung und ist bei regelmäßiger Pflege sehr langlebig. Aluminium- und Stahl-Konstruktionen sind besonders stabil, witterungsbeständig und pflegeleicht, allerdings auch etwas teurer. Hybrid-Varianten aus Holz und Aluminium vereinen die besten Eigenschaften beider Materialien. Die hohe Stabilität im Außenbereich und die gute Wärmedämmung im Inneren haben jedoch ihren Preis.
Was wäre ein Wintergarten ohne seine Verglasung? Aktuell bewegt sich der Trend von der Standard-Zweifachverglasung immer mehr zur Dreifachverglasung. Für Dachverglasungen ist Verbundsicherheitsglas verpflichtend.
Neben einem einwandfreien Fundament braucht der Kaltwintergarten auch den geeigneten Bodenbelag. Dieser sollte strapazierfähig, trittfest und wasserunempfindlich sein. Fliesen, Ziegel, Pflaster- und Naturstein erfüllen diese Voraussetzungen perfekt und bringen das unvergleichliche mediterrane Flair in das Gartenzimmer.
Da Kaltwintergärten zu starker Kondenswasserbildung neigen, ist gründliches Lüften unerlässlich, um Schimmelbefall vorzubeugen. Zweimal jährlich sollte eine Grundreinigung vorgenommen werden. Im Frühjahr, um den Schmutz des Winters zu entfernen und im Herbst, um den Wintergarten auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Bei dieser Gelegenheit können auch gleich eventuell anfallende Wartungsarbeiten vorgenommen werden. Bei guter Pflege und Instandhaltung schenkt der Kaltwintergarten viele Jahre Freude und Entspannung.
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